Wir untersuchen zuerst die Auswirkung der Nichtnegativitätsbedingung auf das Maximum einer Funktion in einer Variablen. Für ein (lokales) Maximum gibt es drei Möglichkeiten
Zusammengefaßt:
Im Falle einer Funktion in mehreren Variablen erhalten wir für jede Variable so eine Bedingung:
Wir können die Nebenbedingungen unseres usprünglichen Problems durch Einfügen von Schlupfvariablen in ein System von Gleichungen mit Nichtnegativitätsbedingung überführen (vgl. Simplex-Algorithmus).
Verwenden wieder die Lagrange-Funktion:
Berücksichtigen der Nichtnegativitätsbedingung:
Die Schlupfvariablen lassen sich wieder eliminieren:
Wegen , wird zweite Zeile zu
Wegen
Jetzt brauchen wir die Schlupfvariablen nicht mehr.
Verwenden statt direkt die Lagrange-Funktion
Wegen
können wir obige Bedingungen für ein lokales Maximum unter Nebenbedingungen schreiben als
Dieses Kriterium für das lokale Maximum einer Funktion unter
Nebenbedingungen heißt Kuhn-Tucker Bedingung.
BEISPIEL
Wir suchen das Maximum von
Durch die Lagrange-Funktion
Schreiben - an als
Müssen nun alle 8 Möglichkeiten ausrechnen, und überprüfen ob die entsprechenden Lösungen die Bedingungen , , und erfüllen:
, , und .
Keiner dieser Fälle erfüllt alle Nebenbedingungen , und .
.
Wir erhalten daher durch
: .
Zusammen mit erhalten wir daraus und aus , .
Die Kuhn-Tucker-Bedingung wird daher nur vom Punkt
erfüllt.